The Calm Hunter - CD

Klassisches Isole-Album endlich wieder auf CD erhältlich! Tief trauriger Doom Metal! Neues Album kommt im März 2023.

Wir vermuten, dass Isole bis 2023 kaum noch etwas tun müssen, um nach Candlemass und Count Raven als drittes Doom Metal-Ungetüm auf schwedischem Boden zu gelten. Mit nur meisterhaften Doom Metal-Opus in ihrer Diskographie sollten die Jungs mit dem Einfluss, den sie auf die Szene hatten, zufrieden sein und ihren Status als einer der führenden Doom Metal-Anbieter im neuen Jahrtausend genießen.

Isole neigen zu einem progressiveren Stil des Songwritings als die Meister des epischen Doom wie Candlemass und Solitude Aeturnus und packen eine Menge Inhalt in ihre Songs, was "The Calm Hunter" zu einem anspruchsvollen, aber dennoch spannenden Hörerlebnis macht, auch wenn es nur 51 Minuten dauert. Am ehesten kommt dieses Album einer ungestümen und weniger ehrfürchtigen - wenn auch nicht minder leidvollen - Reise durch Dooms Herzland des Kummers und des Bedauerns nahe, wie sie von Swallow the Sun und October Tide vorgestellt wurde. Die Gitarren tuckern herzhaft, Death-Growls treffen auf mönchisches Gekrächze und Chorknaben-Cleans, während einige Abschnitte aus dem Gleis springen und mit Tempo einen Abhang hinunterklettern.

Wichtig ist hier zu erkennen, dass Isole nicht den etablierten Regeln dieses Stils folgen, wie sie es auf ihren früheren Veröffentlichungen ein wenig mehr getan haben, sondern versuchen, einige neue Elemente einzuführen und Spannung hinzuzufügen, allerdings nicht auf Kosten des Verlusts der düsteren Stimmung. Die Leichtigkeit und Beweglichkeit, die diese Fähigkeit zu Tempowechseln mit sich bringt, lässt den Hörer während des gesamten Albums nicht los und verleiht den düsteren Doom-Abschnitten zusätzliches Gewicht. Der energiegeladene Gitarrensound und die Vielfalt der Riffs funktionieren sehr gut, verleihen den Songs Ballast und treiben die Kompositionen voran, die durch die Gesangsmelodie an Atmosphäre gewinnen und ein perfektes Gleichgewicht zwischen den Schlüsselelementen Energie und Emotion schaffen.

Die Art und Weise, wie Isole vom Offensichtlichen abweichen, ist auch eine angenehme Überraschung, denn Doom Metal kann seinen eigenen Ernst ein wenig zu ernst nehmen, was bedeutet, dass einige Bands sich weigern, von der typischen stampfenden Melancholie abzuweichen. Dass dies nicht der Fall ist, mag daran liegen, dass die Band dazu neigt, die Dynamik der Songs zu nutzen, um die erzeugten Emotionen zu beeinflussen, da einige der Stücke zum Ende hin an Intensität zunehmen, während andere in sanfterem Stil ausklingen. Das Ergebnis ist, dass sich das Album trotz seiner nur sieben Songs abwechslungsreich und voll anfühlt. Außerdem gibt es auf diesem Album mehrere melodische Momente, die auf eine Art und Weise um das Grundgerüst des Songs herumschwirren, die manchmal an Melo-Death denken lässt, aber oft auch bedrohlich oder ätherisch im Sinne von echtem Doom klingt, wie zum Beispiel bei 'Perdition'. Diese sind sehr effektiv und brechen entweder die gelegentlich schwerfällige traditionelle Doom-Kost auf und heben die Stimmung, oder sie brechen härter ein und erzeugen Gefühle von Verlust und Verzweiflung.

Es ist erfrischend, eine Band wie Isole zu sehen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt: Wenn sie die gleiche unverwechselbare Richtung weiterverfolgen, könnten sie durchaus die Anführer einer neuen Welle des Doom Metal werden.