The Human Machine - CD

Death/Thrash Metal-Klassiker neu aufgelegt!

Es ist kaum zu glauben, dass es Master nun schon seit fast 40 Jahren gibt. Wir erinnern uns, dass wir die Jungs damals in fast jedem Club der Welt gesehen haben, und Frontmann Paul Speckmann und seine Crew haben nie enttäuscht. Die Diskografie ist eine beeindruckende Sammlung von ehrlichem, brutalem Death Metal, der direkt aus dem Buch des Genres stammt. Von 1990 bis 2018 hat Master solide bis großartige Veröffentlichungen produziert, und sie sind nie weggegangen und mit dem Alter noch brutaler geworden.

"The Human Machine" aus dem Jahr 2010 ist ein Tritt in die Brust ohne Subtilität oder Zurückhaltung. Es ist gut produzierter, schneller Death Metal, der eine technische Seite hat, die ziemlich ausgefeilt ist, wenn man so will. Reife im Death Metal bedeutet oft, dass eine Band entweder ihren Stil und ihr Thema verwässert, um sich an imaginäre Grenzen zu halten, oder dass sie es schafft, sich von den Wurzeln her zu entwickeln und von innen heraus zu wachsen. Master hat es geschafft, zu wachsen, ohne nachzulassen. In der Tat könnte Master's "The Human Machine" gut gegen ein Death-Album aus dem Jahr 2010 oder so bestehen, es ist sowohl tragfähig als auch rührt die Sinne an.

Die Songs sind typisch Master: zum freien Denken anregende, sensible Klagelieder und heftige Reaktionen auf alles, was unsinnig oder ungerecht ist. In der langen Reihe der Master-Diskographie ist das ständige Thema die Unterwerfung, sei es innerlich, mental oder durch die Regierung. Speckmanns Gesang erinnert so sehr an Tom G. Warrior von Celtic Frost, dass es eindringlich ist. Seine Einflüsse zeigen sich auf dem gesamten Album, ebenso wie das Können der Band, die er mit Alex Nejezchleba an den Gitarren und Zdenek Pradlovsky am Schlagzeug zusammengestellt hat. Das Trio ist erstaunlich talentiert und schafft mit einem Trio, was manche Bands mit fünf Mitgliedern nicht schaffen.

Von Anfang bis Ende ist "The Human Machine" eine Lektion in Sachen Death Metal. Das ist die Art und Weise, wie Death Metal präsentiert werden sollte: schnell, zum Nachdenken anregend und lesbar. Eine weitere gute Veröffentlichung einer weit unterschätzten Band ist bereit zum Verzehr.